COVID-19: Diese Marketing-Trends sollten Brands kennen

Covid-19 verändert auch das Marketing. Criteo beleuchtet vier spannende Trends, die Marketer und Händler 2020 kennen sollten.
Aktualisiert am Juni 3, 2020

Das Jahr 2020 bringt aufgrund des Coronavirus viele Herausforderungen mit sich. Die Pandemie hat weltweit für wirtschaftliche Verluste bei fast allen Unternehmen gesorgt. Unsere Experten haben den deutschen Werbemarkt beobachtet und vier Marketing-Trends identifiziert, die Marketer und Händler kennen sollten, um die schwierige Situation zu meistern.

1. Retail Media boomt

Retail Media erlebt momentan einen Push. Die Nachfrage für die neue Disziplin steigt: 89 Prozent der deutschen Markenhersteller planen, Werbung auf den Seiten von Onlinehändlern zu buchen. Zu diesem Ergebnis kommt unsere Studie “State of Retail Media: Potenziale und Hürden im deutschen Markt”.

Marken, die bisher keine Werbung in Online-Shops planen, sollten bedenken: Genau dort halten sich eure potenziellen Kunden auf. Das zeigen auch unsere Traffic-Auswertungen der letzten Wochen: Neben Nachrichtenseiten und Telekommunikationsdiensten sieht der deutsche E-Commerce den stärksten Zuwachs an Seitenaufrufen – einen Zuwachs um rund 30 Prozent im Vergleich zum Januar 2020.

Reichweiten-Sieger: Neben Nachrichtenseiten und Telekommunikation legt E-Commerce zu. Quelle: Criteo, Top 40 URLs in Deutschland je Kategorie, kein App-Traffic (Google/Apple.com) oder aggregierter Traffic unter SSP-Domains

Verschenkt keine Chance! Jetzt ist die richtige Zeit, um ins Retail-Media-Geschäft einzusteigen.

Den vollständigen Retail Media Report findet ihr hier (nur auf Deutsch verfügbar).

2. Consideration ist Pflicht

In der Corona-Zeit haben Händler nicht nur einen gehörigen Sprung in puncto Traffic verzeichnet, ein erheblicher Teil der Seitenaufrufe stammt auch noch von ganz neuen Kunden. Die Deutschen sind derzeit also offener für neue Handelsmarken als sonst – denn diese Shops können oftmals spezifische Produkte liefern oder gewünschte Lieferzeiten einhalten.

So bekommen auch kleine, neue oder Special-Interest-Shops eine Chance, die Aufmerksamkeit von Kunden zu gewinnen – und damit auch die Gelegenheit, diese Einmalkäufer zu langfristig zahlenden Kunden zu wandeln. Dabei sollte euer Angebot einige Spielregeln einhalten. Wir haben für unseren Shopper Story Report Käufer dazu befragt, welche Faktoren beeinflussen, ob sie bei einem Shop bestellen. Die Top 5: Eine schnelle und kostenlose Lieferung (65 % und 63 %), ein gutes Produktangebot im Web oder in der App (63 %), eine einfache und schnelle Bestellung (63 %) und – last but not least – Rabatte und Angebote (62 %).

Darauf achten Käufer bei einer Bestellung

Consideration-Kampagnen begleiten die Kunden bis zum Kauf und können euch helfen, die entscheidenden Faktoren, vom Produktangebot bis zum Rabatt, im Kaufprozess hervorzuheben. Wie ihr erfolgreiche Consideration-Kampagnen erstellt, lest ihr in unserem Cheat-Sheet Brand Consideration.

3. Performance Advertising auf Basis des Produktkatalogs

Aktuelle Warenengpässe und Lieferverzögerungen sorgen dafür, dass Conversion-Kampagnen, die in normalen Umständen zum Kauf geführt hätten, immer wieder ins Leere laufen. Wer in dieser Zeit seine Budgets möglichst effizient und erfolgversprechend ausgeben möchte, der knüpft seine Kampagnen deshalb an den Produktkatalog und den aktuellen Warenbestand im Shop. So wird nur beworben, was auch gekauft werden kann.

Hierfür liegen die sogenannten Shoppable Videos stark im Trend. Damit wird es Händlern und Werbungtreibenden ermöglicht, ihren Produktkatalog im Video dynamisch darzustellen. So sprecht ihr Käufer auf eine neue Art und Weise an. Generell kommt interaktiver Bewegtbild-Content gut bei Konsumenten an: Bei den Shoppable Videos können sich potenzielle Kunden durch die einzelnen Produkte klicken und detailliertere Informationen erfahren.

4. Experience Marketing wird digital

Durch COVID-19 verändert sich auch die Experience Economy. Brands können nicht mehr vorrangig auf Events und Sponsorings zählen. Es bedarf Alternativen. Dafür gehen Marken mitunter ganz neue Wege: So wurde das Stuttgarter Craft Beer Festival vom Veranstalter KraftPaule kurzerhand ins Digitale verlegt. Mithilfe eines Tagestickets und Bierpakets konnten Craft-Beer-Begeisterte jeweils an einem der drei Festivaltage virtuell an Verkostungen teilnehmen, in den Pausen gab es Live-Musik. Das Event wurde zwar aus der Not heraus geboren, dass viele Brauer auf ihren Bieren sitzen bleiben und Musikern ebenso die Live-Saison fehlt – das Craft Beer Festival war aber so schnell ausverkauft, dass die Veranstalter bereits eine Fortsetzung planen.

Vom Stuttgarter Fest zum nationalen Online-Event: Das Craft Beer Festival

Digitale Events können den unmittelbaren, direkten, sozialen Kontakt nicht ersetzen. Aber am wichtigsten ist es, das Experience Marketing flexibel zu gestalten und mit neuen Erlebnisformen den derzeitigen, veränderten Bedürfnissen von Menschen nachzukommen.